Hilfeschrei Nr. 1 (erster Teil)

Hilfeschrei Nr. 1 (erster Teil)

19. Dezember 2009, erster Urlaubstag nach einem anstrengenden Arbeitsjahr.

Ausschlafen, gemütlich Frühstücken, ein paar Besorgungen für das bevorstehende Familienfest und ein ausgiebiger Besuch im Fitnessstudio… herrlich!

„Mein Sport kam dieses Jahr definitiv zu kurz.“, denke ich mir!

Am Abend sind wir, meine Frau und ich, mit einem Freund auf dem Weihnachtsmarkt verabredet. Mit ein oder zwei Glühwein die Geburt seiner ersten Tochter feiern und den glücklichen Vater etwas ablenken.

Ich freue mich riesig, endlich mal wieder unbeschwert auszugehen, und einfach die Zeit vergessen zu können. Wir bummeln noch gemütlich über den Weihnachtsmarkt und finden uns schließlich zwischen den durstigen Menschenmassen zusammen.

Der stolze Papa hört garnicht auf zu erzählen. Als er beginnt, die Geburt en détail zu erklären, merke ich, dass mir das Thema unangenehm wird.

Schnell aber ohne Hektik auszustrahlen, greife ich zu meinen Zigaretten, um mich vom Gesprächsinhalt abzulenken.

„Hoffentlich merkt er nicht, dass ich das nicht hören will.“, geht es mir durch den Kopf.

Der erste genüssliche Zug und ich merke, wie meine Beine weich werden und alles andere um mich herum verschwindet.

…ICH FALLE IN MICH ZUSAMMEN…

…FARBEN… ich sehe lauter schöne, bunte Farben…
…UNBESCHWERT… fühle ich mich, wie schon lange nicht mehr…
…oder wie noch nie?
…RUHE… ich befinde mich in unendlicher Ruhe, alles ist leise…

JETZT…
JETZT… höre ich eine leise, entfernte Stimme. Die Stimme meiner Frau, sie wird langsam deutlicher und lauter…

Ich öffne die Augen, sehe meine Frau besorgt neben mir kniend, alle Menschen um mich herum schauen mich an und sind hektisch… „Der Notarzt ist unterwegs!“, höre ich eine Stimme sagen.

Was ist los? Es war doch grad so schön bunt, unbeschwert und ruhig…

Langsam wird mir bewusst, dass ich genau dieses verloren habe… ABER WARUM?

Ich habe doch immer alles unter Kontrolle…?

… Fortsetzung folgt…

2 Gedanken zu „Hilfeschrei Nr. 1 (erster Teil)

  1. Hallo Franky,

    danke für deine berührenden Beiträge. Obwohl ich deine Erlebnisse aus Erzählungen kenne, sind deine Worte ergreifend u verursachen Gänsehaut.
    Ich finde deinen Blog einen mutigen Schritt… wobei mutig relativ ist, denn wenn man für sich das Richtige tut, ist gar nicht viel Mut nötig. Ich bin mir ganz sicher, dass du sehr viele Menschen mit deinen Worten erreichen wirst u du ihnen u auch dir damit helfen wirst. Weiter so, du bist toll (aber das weisst du ja 🙂

    Festen Drücker
    Sonja

    1. Hallo Sonja,
      vielen lieben Dank für Deine Worte.
      Ich glaube das Aufarbeiten mit dem Blog ist eine gute Methode für mich, weil ich bereits merke, wie ich Anfange über gewisse Situationen anders, oder überhaupt mal, nachzudenken.

      Liebe Grüße dorthin wo auch immer ihr grad seid! (Ich bin ja der Meinung, ihr könnt jetzt mal endlich wiederkommen) 😉

      Dein toller Franky

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